Halbfinale

Licht und Schatten führen ins Halbfinale

Am vergangenen Wochenende war es endlich so weit. Bei den Lauterbacher Luchsen begann die schönste Zeit des Jahres, die Playoffs standen auf dem Programm. Siegen oder fliegen hieß es und mit den Eisbären Juniors Berlin stand den Luchsen der Fünftplatzierte der Hauptrunde gegenüber. Ein Gegner, der den Lauterbachern gerade beim Rückspiel am Sonntag alles abverlangte.

Das erste Spiel zwischen den beiden Teams stand aber bereits am Samstag auf dem Plan. In der Lauterbacher Eissportarena fand das erste von maximal drei Spielen auf dem Spielplan, denn in den Playoffs kommt die Mannschaft eine Runde weiter, die als erstes zwei Spiele für sich entscheidet. Vor dem eigentlichen Spiel gab es dann aber eine Hiobsbotschaft für die Luchse. Der Bus aus Kassel stand mitten in einer Vollsperrung, ein rechtzeitiges Eintreffen der fünf Spieler bis zum Spielbeginn war aussichtslos. Trainer Marcel Skokan musste mit den verbliebenen Akteuren auskommen. Für die passende Stimmung sorgte dann der Luchse-Fanclub vor Spielbeginn, als sie bei der Mannschaftsaufstellung die Tribüne in ein gelb-rotes Luftballonmeer verwandelten.

Am Samstag ist das Spielgeschehen auf dem Eis schnell erzählt. Die Lauterbacher Luchse kontrollierten das Spiel, agierten aus einer sicheren Defensive und erspielten sich in der Offensive gute Tormöglichkeiten. Zu Beginn der Partie konnte man diese allerdings noch nicht nutzen und so dauerte es bis zur achten Spielminute, bis Pavel Avdeev auf Zuspiel von Matyas Welser und Emanuel Grund zum ersten Tor des Abends einnetze und damit gleichzeitig den Pausenstand zum ersten Drittel markierte. Im zweiten Drittel dann ein ähnliches Bild, diesmal waren aber die Eisbären am Zug und glichen zur 31. Minute zum 1:1 durch Hesse aus. Die Luchse waren durch den Gegentreffer wie wachgerüttelt und Junker, Khristenko und erneut Avdeev erhöhten innerhalb von 2 Minuten auf 4:1 für die Gastgeber. Die Eisbären steckten aber auch nicht zurück und blieben mit einem weiteren Treffer von Kinder mit 4:2 dran. Im letzten Spielabschnitt machten die Luchse dann recht schnell den Sack zu. 14 Sekunden nach Wiederanpfiff erhöhte Avdeev zum 5:1, kurz darauf machte es ihm der Blondschopf Georg Pinsack nach und erhöhte auf 6 Tore. Die Lauterbacher waren jetzt spielbestimmend, ließen in der Defensive nichts mehr anbrennen und Pavel Avdeev erzielte mit seinen Treffern vier und fünf noch den 8:2 Endstand für die Luchse.

Spiel 1 war gewonnen, am nächsten Tag hatte man in Berlin direkt die Möglichkeit den Sack zuzumachen. Doch wo am Vortag Licht war, herrschte am Sonntag Schatten. Zwar waren diesmal alle Spieler an Board, die Leistung der Luchse reichte aber nicht ansatzweise an das Spiel am Samstag heran. Müde Beine vom vorherigen Spiel und der langen Anreise konnten diesen Leistungseinbruch allerdings nicht erklären. Die Lauterbacher kamen in Berlin nicht ins Spiel und ließen den Gastgebern zu viel Spielraum. Demnach gingen die Eisbären auch verdient mit 1:0 in Führung. Doch die Luchse hatten ja noch Pavel Avdeev, der an seine starke Leistung am Samstag anknüpfte und mit dem Toreschießen auch in Berlin weitermachte. Die 12. Minute lief, als er durch Vorarbeit von Schwab und Grund den Ausgleich erzielte. Im zweiten Drittel dann der gleiche Spielverlauf. Berlin war am Drücker, erzielte in der 22. Spielminute die Führung, die Luchse kämpften sich in das Spiel und glichen drei Minuten vor Drittelende durch Georg Pinsack aus. Zwei Drittel waren also gespielt, das Spiel war vom Ergebnis ausgeglichen und damit ging es in die letzten 20 Minuten. Die Lauterbacher agierten nach einer deutlichen Kabinenansage von Trainer Skokan ruhiger und kamen zurück in die Partie. Voran ging wieder Avdeev, der mit seinem zweiten Tor die Luchse zum ersten Mal in Führung brachte. Das Spiel ging hin und her, beide Teams hatten gute Chancen nur nutzen es erneut die Luchse. Routine Tobias Schwab wurden von Pinsack und Junker auf die Reise geschickt und erzielte die Zwei-Tore-Führung für die Luchse. Doch Berlin gab sich nicht auf. Durch einen Wechselfehler mussten die Luchse zwei Minuten vor Spielende nochmal in Unterzahl agieren und dies nutze Berlin durch Rehberg, kam wieder auf ein Tor heran. Die Eisbären versuchten alles, gingen volles Risiko und nahmen den Torhüter für einen sechsten Feldspieler vom Eis. Nach einem Befreiungsschlag der Luchse ging Pavel Avdeev der Scheibe hinterher, erkämpfte sich den Puck und netzte zum 3:5 ins leere Tor ein. Damit war der zweite Sieg im Sack, die Lauterbacher Luchse stehen im Halbfinale der Regionalliga Ost.